Reiche und die Medien: Der Einfluss von Milliardären auf Nachrichten und Unterhaltung

Veröffentlicht am 22.11.2023

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Reiche und Medien

Die Übernahme von Twitter, jetzt X, durch Multimilliardär Elon Musk hat ein wichtiges Thema erneut auf die öffentliche Agenda gebracht: Welchen Einfluss haben Einzelne auf Massenmedien, Medienplattformen und damit auch auf die öffentliche Meinung? Inwieweit sind unsere Medien vor einer Einflussnahme geschützt? Oder sind die meisten Medien nur Sprachrohre einflussreicher Persönlichkeiten?  

 

Fakt ist: Der Einfluss von Milliardären auf Medieninhalte und -institutionen ist ein facettenreiches Thema, das die globale Medienlandschaft in den letzten Jahrzehnten maßgeblich geprägt hat. Durch den Besitz von Medienunternehmen, finanziellen Investitionen oder anderen Formen der Einflussnahme können wohlhabende Individuen oder Gruppen die Nachrichten und den öffentlichen Diskurs erheblich beeinflussen. Wir haben einige populäre Beispiele zusammengetragen.

 

1. Rupert Murdoch und das News Corporation Imperium

Ein prominentes Beispiel ist Rupert Murdoch, dessen Medienimperium, News Corporation, eine Vielzahl von Medienplattformen rund um den Globus umfasst. Mit Besitztümern, die von "The Sun" in Großbritannien bis zur "New York Post" in den USA reichen, hat Murdoch erheblichen Einfluss auf die politische Landschaft und die öffentliche Meinung in verschiedenen Ländern. Kritiker weisen darauf hin, dass Murdochs Medien oft eine auffällige politische Schlagseite aufweisen, die seine eigenen geschäftlichen und politischen Interessen widerspiegelt.

 

2. Jeff Bezos und „The Washington Post“

2013 erwarb der Amazon-Gründer Jeff Bezos "The Washington Post" für 250 Millionen US-Dollar. Unter seiner Ägide hat die Zeitung in das digitale Zeitalter investiert und ihre Online-Präsenz erheblich ausgebaut. Auch wenn Bezos behauptet, dass er einen redaktionellen Laissez-faire-Ansatz verfolgt und die Unabhängigkeit der Redaktion respektiert, bleibt seine Eigentümerschaft nicht ohne Bedenken hinsichtlich potenzieller Interessenkonflikte, insbesondere in Bezug auf die Berichterstattung über Amazon.

 

3. Silvio Berlusconi und Mediaset

In Italien hat Silvio Berlusconi durch seinen Medienkonzern Mediaset und seine politische Karriere beispielhaft demonstriert, wie politischer Einfluss und Medienbesitz Hand in Hand gehen können. Berlusconis Medienplattformen wurden oft beschuldigt, seine politische Agenda und seine geschäftlichen Interessen voranzutreiben, was Fragen zur Unparteilichkeit und Unabhängigkeit der Medien in Italien aufwirft.

 

4. Last but not least: Elon Musk und Twitter

Über Elons außergewöhnlichen Einkäufe und seine fragwürdigen Geschäftspraktiken, die bereits so einige Aktionäre verärgerten, hatten wir schon im Januar berichtet. Der Kauf von Twitter war für Musk mit einer Investitionssumme von 44 Milliarden nahezu ein Schnäppchen, zu diesem Zeitpunkt war Musk über 300 Milliarden schwer. 

 

Seit seiner legendären Übernahme, bei der er mit einem Waschbecken in der Hand das Twitter-Gebäude betrat („Let that sink in“), sind immer wieder kritische Stimmen laut geworden, die sagen, dass sich Twitter unter der Führung Musks tendenziös in die politisch rechte Ecke entwickle. Im Open Source Algorithmus wurde entdeckt, dass Tweets, die Musk selbst verfasst, mit erhöhter Priorität ausgespielt werden sollen, was eine deutliche Einflussnahme des Nachrichtendienstes aufweist. Auf seinem privaten Account bezieht Musk deutlich politische Stellung – und diese Meinung wird dann häufiger ausgespielt als Tweets „normaler“ Twitternutzer. Die Reaktion vieler Twitter-Nutzer bleibt nicht aus: Die Konkurrenzplattform Bluesky, eine Twitter-Ausgründung, erlebt aktuell regen Mitglieder-Zuwachs.


Fazit

Der Einfluss von Milliardären auf Medien und Unterhaltung ist umfassend und manifestiert sich auf verschiedene Weisen, von direkten Eigentumsverhältnissen bis hin zur Finanzierung von Inhalten, die ihre ideologischen Überzeugungen unterstützen. Diese Dynamik wirft ernsthafte Fragen über die Unabhängigkeit, Vielfalt und Objektivität der Medien auf, da die Konzentration von Medienbesitz in den Händen weniger extrem wohlhabender Individuen oder Familien das Potenzial hat, den öffentlichen Diskurs und die demokratischen Prozesse zu verzerren. In einer Ära, in der Desinformation und Polarisation florieren, ist es unerlässlich, die Strukturen und Einflüsse, die unsere Medienlandschaft prägen, kritisch zu hinterfragen und Mechanismen zu unterstützen, die ihre Unabhängigkeit und Vielfalt sicherstellen.

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